TRAINS

PL/LT 2024
R/B: Maciej Drygas
80 min, oT
S: Rafał Listopad
M: Paweł Szymański

Hitze und Unmengen von Stahl in einer großen Werkhalle. Eine schwere Dampflok wird zusammengesetzt und auf die Schienen gestellt. Waggons werden angekoppelt, der Zug wird erst gezogen, setzt sich dann selbst in Bewegung, nimmt Fahrt auf und die Reise beginnt – eine Reise durch die Geschichte der Eisenbahn, des Films und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seiner exzellent montierten Found-Footage-Sinfonie, die ohne gesprochene Worte auskommt, reiht Drygas Aufnahmen aus ganz Europa wie Waggons chronologisch aneinander. Im Zusammenspiel mit der kongenialen Begleitmusik (meisterhaft abgemischt von Saulius Urbanavičius) erzählt er eine Geschichte, die von Aufbruchsgeist und Fortschritt kündet – und davon, wie die Entwicklung immer wieder in bewaffnete Konflikte mündet, an denen die Eisenbahn in verschiedenen Rollen entscheidenden Anteil hat.

 

Wie bei einer Bahnfahrt wird die Geschwindigkeit gesteigert und gedrosselt, wir blicken auf Landschaften links und rechts, begrüßen und verabschieden Mitreisende und kehren doch immer wieder zum Leitmotiv des endlosen Schienenstrangs zurück. [Rainer Mende]

 

Der Regisseur und Produzent Maciej Drygas (geb. 1956 in Łódź) war Assistent von Krzysztof Zanussi und Krzysztof Kieślowski, dann drehte er selbst international preisgekrönte Dokumentarfilme wie „Hear My Cry” (1991), „One Day in People’s Poland“ (2005) oder „Violated Letters” (2011). Als Dozent der Filmuniversität Łódź betreute er seit 2007 weit über 100 filmische Arbeiten von Studierenden.

 

Vita Želakeviciute (geb. 1959 in Kaunas/Litauen) studierte Film in Moskau sowie Kamera an der Filmhochschule Łódź. Zwischen 1997 und 2004 veröffentlichte sie in Polen fünf Dokumentarfilme, außerdem betreut sie Filmarbeiten von Studierenden. Nach „Danger Zone“ (2023) ist „Trains“ der zweite lange Dokumentarfilm, den sie als Produzentin betreute.

 

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