Regie: Pier Paolo Pasolini
IT 1969, 110 min., OmU, FSK: 16
Mit: Maria Callas, Giuseppe Gentile u. a.
Pasolinis MEDEA erzählt den antiken Mythos als radikale Konfrontation zweier Welten: der archaischen, rituell geprägten Heimat der Priesterin Medea und der rationalen, modernen Welt, aus der Jason stammt. Als Medea ihrem Geliebten folgt und ihm hilft, das Goldene Vlies zu rauben, beginnt ein Weg der Entwurzelung, der sie immer weiter von ihrer spirituellen Identität entfernt. In der fremden Stadt Korinth isoliert und gedemütigt, wächst in ihr der Schmerz, der schließlich in einer tragischen Tat mündet. Pasolini verbindet in diesem eindrucksvollen Film mythische Symbolkraft, ethnologische Bildsprache und eine suggestive Inszenierung der Landschaften Anatoliens. Maria Callas, in ihrer einzigen Filmrolle, verkörpert Medea als verletzte, leidenschaftliche und zerstörerische Figur von zeitloser Wucht.
In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.