 
            
        Vincenzo Cerami - Alexander Verlag Berlin 2024
Vincenzo Cerami (1940–2013) gab 1976 mit dem Roman Ein ganz normaler Bürger (Un borghese piccolo piccolo) sein literarisches Debüt. Das Buch machte ihn schlagartig bekannt und wurde u. a. von Italo Calvino und Alberto Moravia gefeiert. 1977 wurde der Roman von Mario Monicelli verfilmt. Ein in grau getauchtes, trübes Rom wird zur Kulisse für eine psychologische Studie, die mit großer Genauigkeit und grotesker Ironie die Radikalisierung eines Mannes vor Augen führt, der sich von Staat und Leben betrogen fühlt. Cerami war Regieassistent bei Pasolini, der zum Freund und Mentor wurde, und schrieb Drehbücher für namhafte Regisseure wie Marco Bellocchio und Ettore Scola. Die produktivste Zusammenarbeit verband ihn mit Roberto Benigni – gemeinsam verfassten sie u. a. das Drehbuch zu dem Oscar-prämierten Film Das Leben ist schön. Die Literaturkritikerin Maike Albath führt in Buch und Werk Vincenzo Ceramis ein.
Im Anschluss wird die Verfilmung von Mario Monicelli gezeigt.
mit Maike Albath (Literaturkritikerin) – In Zusammnarbeit mit den Alexander Verlags Berlin und im Koop. mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin.
UN BORGHESE PICCOLO PICCOLO
EIN GANZ NORMALER BÜRGER
Regie: Mario Monicelli
IT 1977, 118 min., OmeU
Mit: Alberto Sordi, Shelley Winters u.a.
Giovanni Vivaldi ist ein kleiner Beamter in einem römischen Ministerium und steht kurz vor der Pensionierung. Er möchte seinen Sohn Mario im selben Ministerium unterbringen, allerdings in einer höheren Position. Damit der soziale Aufstieg gelingt, lässt Giovanni nichts unversucht. Der Plan scheint aufzugehen, doch ein unerwartetes Unglück stellt das Leben von Giovanni und seiner Frau Amalia vollständig auf den Kopf. Vor dem Hintergrund der Studenten- und Arbeiterrevolte der 1970er-Jahre, gewinnt das traurige Schicksal Giovannis parabelhafte Züge.